Orginaltitel:–
Verlag: Piper
ISBN:978-3492242585
Seitenanzahl: 685
Ausgabe: Taschenbuch
Preis: 9,95€
Erscheinungsjahr: 10.2004
Übersetzer:-
Inhalt:
London 1888. Die ehrgeizige und begabte Fiona arbeitet als Teepackerin in den Londoner Docks. Ihre Familie lebt in großer Armut und das soziale Elend der Arbeiterschaft droht sie zu erdrücken. Währenddessen schmiedet Fiona mit ihrer großen Liebe Joe Pläne für ein eigenes Geschäft. Doch unter den Arbeitern brechen Aufstände aus, und als ihr geliebter Vater unter ungeklärten Umständen ums Leben kommt, verliert die Familie die Existenzgrundlage. Fiona steht vor einem Scherbenhaufen und all ihre Hoffnungen sind zerstört. Sie ist gezwungen, London, ihr bisheriges Leben und auch ihren Verlobten Joe zu verlassen. Das Ziel ist New York, wo ihr Onkel einen Lebensmittelladen betreibt. Hier hofft sie, sich eine neue Existenz aufzubauen und den sozialen Aufstieg doch noch zu erreichen. In New York angekommen, erlebt sie einige Überraschungen, bringt es aber mit ihrem Geschick und ihrem Gespür fürs Geschäft sehr weit. Doch auch in der Ferne lässt sie die Vergangenheit nicht los, sie hat noch eine Rechnung mit dem Mörder ihres Vaters zu begleichen. Und auch die Liebe zu Joe treibt sie nach London zurück.
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ACHTUNG!!! SPOILER!!!
Nun, lieber spät als nie:
Der Schreibstil an sich war ganz gut, allerdings konnte ich nie mehr als 100/200 Seiten am Stück lesen, was bei mir schon einiges heißt (wenn mir ein Buch gefällt und es gut ist, ist es am Stück weg, egal wie viele Seiten, vorallem in den Ferien…). Auch reißt einem der Schreibstil, wie auch das Geschriebene einfach nicht mit. Es plätschert alles so vor sich hin aber mal ein bisschen Spannung kann ich leider nicht finde, die Geschichte ist wie ein langsamer, großer Urzeitfluss „Es fließt und fließt und fließt und kommt zu keinem Ende oder Schwung…“.
Nun mal ein bisschen mehr zur Geschichte:
Meiner Meinung nach gibt es in der Story zwei große Teilgebiete:
Das Drama/Katastrophengebiet und das heilige/ „so ein Zufall“-Gebiet.
Also entweder stirbt jemand/ ist gestorben/ ist am sterben, oder der Hauptfigur geht es irgendwie anders so grauenhaft schrecklich schlecht, dass die Apocalypse nicht mehr weit sein kann oder im anderen Fall herscht glückselige Zufriedenheit, Glück und Zufälle die doch nie im wahren Leben jemals auch nur erdenkbar möglich wären.
So zum Beispiel, stirbt Fiona (der Hauptfigur) entweder der Großteil ihrer ganzen Familie weg oder sie hilft, aus der Güte ihres Herzen und weil sie nichts besseres zu tun hat, rein zufällig (während sie verfolgt wird und unter Lebensangst leiden muss) einem rein zufällig reichen Nobelmann, der dann aus der Güte seines wunderbaren Herzens der armen und einfältigen kleinen Fiona dann hilft????!!! Ne ist klar…
Die ganze Story fließt so von einem Unheil ins nächste Heil und wieder ins Unheil und wieder zurück ins Heil…
Wirklich an einem Problem arbeiten muss Fiona nur selten, denn das Glück ist ihr hold.
So darf sie den Laden ihres Onkels nicht weiterleiten (den sie zuvor noch renoviert hat weil sie naive wie sie ist dachte, dass sie den Laden sicher behalten darf). Aber reinzufällig ist einer der mächtigsten Männer New Yorks gerade auch zur Stelle, der findet Fionas Ideen super und verguckt sich auch gleich in sie und natürlich beschafft er ihr den Laden dann. Was für ein Glück aber auch!
Ich glaube man hat es schon gemerkt, ich mochte Fiona nicht besonders.Zuerst scheint sie noch ein Mensch wie alle anderen zu sein mit ihren Fehlern und Ecken und Kanten. Sie kann auch mal eifersüchtig sein! Allerdings wird sie dann so super perfekt, dass ich mir nur dachte „Und so eine gibt es wirklich? Der sind sie mal begegnet? Wo finde ich denn so ein Mädchen, die würde ich auch mal gerne in real sehen!“. Denn außer dem bisschen Eifersucht zu Beginn ist sie ein Engel, wie er im Buche steht: Sie arbeitet hart, ist immer nett und hilfsbereit, wunderhübsch natürlich auch, etc. etc. etc. Ich bekomme ja so das Grausen… Da bekommt man ja Komplexe…
Die zweite Hauptfigur: Joe , Fionas Freund aus Kindertagen, ihre große Liebe und der größte Vollidiot der dieser Erden wandelt, oder so schien es mir. Zu Beginn mocht ich ihn nicht, dann wurde er mir nach seinem großen Fehler sympathisch und als ich dann gegen Ende hin merkte was aus ihm und Fiona werden wird habe ich das Buch an die Wand geschmissen. Da hätte ich mir ein anderes Ende für ihn gewünscht, er hätte sich auch mal in der harten Realität zurecht finden sollen… Grundsätzlich mochte ich ihn aber das ganze Buch über nicht. Ich habe ja teilweise (das gebe ich auch zu) eine Abneigung gegen Geschichten, wo die große Liebe aus Kindertagen herstammt, aber schon so einige gute Autoren und Stories haben mir selbst solche Lovestories schmackhaft gemacht. Nicht so hier!
Auch dachte ich das Thema Tee oder Rosen kommt etwas mehr vor, aber es war alles ziemlich oberflächlich gehalten und schien mir nur als so ein bisschen Hintergrundmusik…
Etwas skeptisch war ich auch hiermit: Es ist möglich in nur zehn Jahren ein ganzes „Imperium“ aufzubauen? Naja vielleicht ist das ja wirklick möglich… Aber rein zufällig (wieder dieses Wort!) haben auch gleich beide Hauptfiguren so ein Glück und werden super reich, respekt! so viel Glück sollte jedes Liebespaar mal haben…
Was mich ebenfalls störte war diese Geschichte mit Jack the Ripper. Am Anfang: super Idee, daraus hätte man ja so einiges machen können. Aber dass dann am Ende aufgedeckt wird wer „angeblich“ Jack gewesen sein soll, also bitte! Nein, das musste doch jetzt wirklich nicht sein!
Ebenfals gestört haben mich die Ideen/ Erfindungen der Hauptfiguren. Okay, sie sind schlau und können sich einiges einfallen lassen. Aber das ausgerechnet diese beiden solche Erfindungen hatten. Da habe ich mich dann auch gefragt „Hat das wirklich auch in der Realität nur eine einzige Person erdacht?“
So hat Fiona die Idee zum Eistee, und zum aromatisierten Schwarztee, und da gibt es dann auch noch die „modernen“ schnellen Teebeutel.
Und Joe? Er denkt sich Gemüselieferungen aus, und wie man Gemüse frisch über längere Strecken transportiert etc.etc. Also die beiden sind richtig schlau… -.-„
Was mich selbst im letzten Kapitel dann noch störte? Habt ihr es erraten? Ja genau: Das Happy End, und zwar für Fiona und Joe… 😦
Musste das sein?
Zum Cover: Sehr hübsch, das mochte ich.
Fazit:
Meine Erwartungen wurden untertroffen. Irgendwie war ich mit dem ganzen Buch nicht wirklich zufrieden.
Allerdings ist da diese eine Sache: Irgendetwas hatte das Buch. Ich habe keine Ahnung, was es ist oder wie es sich ausdrückt aber irgendetwas war da was ich doch mochte… Jedoch kann ich wirklich nur Dinge aufzählen die mir nicht gefallen haben…
Ist euch aufgefallen wie oft zufällig vorkommt?
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Da meine Patentante weiß, wie gerne ich lese bekomme ich von ihr immer mal wieder Bücher zu Weihnachten oder Ostern oder Geburtstag. Allerdings orientiert sie sich da weniger an den Büchern die ich gerne lese oder die ich mir wünsche, sondern mehr an den Bestsellern oder an den Meinungen von dem Personal im Buchladen…
Und so kommen immer mal wieder, so wie auch hier, Bücher von denen ich noch nie gehört habe oder die mich sonst eigentlich nicht so interessieren würden, in mein Regal… 🙂